Was ist S2S-Tracking?
Bei normalem Tracking (nicht S2S-Tracking) wird üblicherweise ein Pixel in die Danke-Seite des Shops integriert. Klickt ein Nutzer auf einen Banner, erhält dieser einen Cookie mit den Informationen zum Klick. Bestellt der Nutzer anschließend im Shop etwas, kann der gefeuerte Pixel auf diesem Wege den Cookie wieder auslesen und damit erkennen, dass die Bestellung dem vorausgegangenen Klick zuzuordnen ist. In manchen Fällen ist es jedoch nicht möglich einen Pixel in einen Shop zu integrieren - hier kann möglicherweise S2S-Tracking als Alternative zum Einsatz kommen.
Beim S2S-Tracking oder Server-to-Server-Tracking wird die Trackinginformation, die für den AdServer nötig ist um eine Bestellung einem Klick zuzuordnen, nicht über einen Cookie übertragen sondern beim Klick direkt an den Server des Shops übergeben. Löst der Nutzer später eine Bestellung aus, sendet der Shop die Trackinginformationen zurück an den AdServer. Der AdServer kann damit die Zuordnung vornehmen, ohne dass dazu Cookies vorhanden sein müssen oder ein Pixel in der Webseite integriert werden muss.
Beispielszenarien für S2S-Tracking
Einige Beispiele in denen S2S-Tracking üblicherweise zum Einsatz kommt:
- Tracking über verschiedene Geräte hinweg (z.B. Klick auf einen Online-Banner und Bestellauslösung via SMS)
- Tracking über verschiedene Plattformen hinweg (z.B. Klick auf einen Online-Banner und Bestellauslösung innerhalb einer Mobile App)
- Tracking in Fällen in denen keine Cookies gesetzt werden können (z.B. Safari Browser, Browser mit AdBlocker usw.)
Wann geht S2S-Tracking nicht?
S2S-Tracking ist in der Regel auf Post-Click Tracking beschränkt. Sollte auch Post-View Tracking vorgenommen werden, müsste bei jedem View eines Werbemittels Trackinginformation an den Server des Shops gesendet werden. Das würde jedoch üblicherweise den Server des Shops überfordern.
S2S-Tracking als Datenschutzalternative?
Es ist wichtig zu verstehen, dass S2S-Tracking keine Alternative zum Datenschutz ist. Hat ein Nutzer die Datenverarbeitung einer Webseite abgelehnt, ist damit sämtliche Datenverarbeitung anzusehen. Die Ablehnung beschränkt sich also nicht einzig auf das Einbinden von Trackingcodes auf der Webseite sondern auf das Tracking ansich/insgesamt.
Umsetzung von S2S-Tracking allgemein
Wird S2S-Tracking umgesetzt, geschieht dies allgemein in folgenden Schritten:
- Klickt der Nutzer auf ein Werbemittel, wird er üblicherweise zunächst zum AdServer und von dort aus weiter zum Shop geleitet. Der AdServer fügt dabei an die Ziel-URL (URL des Shops) einen Parameter an in dem er die Trackinginformationen, die sonst in einen Cookie geschrieben werden, mitteilt. Der Nutzer gelangt somit zum Shop und "bringt die Trackinginformationen mit".
- Der Server des Shops erkennt, dass an der aufgerufenen Shop-URL ein Parameter mit Trackinginformationen hängt und speichert diese.
- Der Server des Shops muss nun dafür sorgen, dass der Nutzer innerhalb des Shops wiedererkannt werden kann. Dies geschieht üblicherweise entweder durch einen Cookie (da First-Party Cookies nicht geblockt werden) oder durch einfaches Fingerprinting (z.B. Wiedererkennung des Nutzers anhand von Browser+IP). Der Server des Kunden verknüpft den Nutzer nun also mit den übermittelten Trackingdaten.
- Erfolgt eine zu zählende Aktion (Bestellung, Newsletter-Anmeldung usw.) sendet der Server des Shops die Trackinginformationen des Nutzers zurück an den AdServer indem er die Tracking-URL aufruft und die Trackinginformationen via eines Parameters übermittelt.
- Der AdServer kann entsprechend die Zuordnung von Trackinginformationen ("Klick hat stattgefunden") zur Aktion ("Bestellung hat stattgefunden") vornehmen und ein entsprechendes Reporting erstellen.