Die Begriffe „Visibility“ und „Viewability“ werden oft miteinander verwechselt. Um Missverständnisse und Abweichungen bei den Kennzahlen zu vermeiden, möchten wir beide Begriffe und deren Bedeutung näher erläutern.
1. Übersetzung und Bedeutung
Formal übersetzt sind „Visibility“ und „Viewability“ ähnliche, aber nicht identische Begriffe:
- Visibility = Sichtbarkeit (Prozentsatz der Werbefläche, die zu einem bestimmten Zeitpunkt sichtbar ist)
- Viewability = Sichtmöglichkeit (ob ein Banner theoretisch vom Nutzer wahrgenommen werden kann, also ob er die Möglichkeit hatte, es zu sehen)
Visibility wird üblicherweise als Prozentsatz der Werbefläche interpretiert, die zum Zeitpunkt des Ladevorgangs im sichtbaren Bereich des Bildschirms zu sehen ist.
Viewability hingegen gibt an, ob es für den Nutzer theoretisch möglich war, den Banner zu sehen. Ein Banner kann auch dann „viewable“ (sichtbar) sein, wenn es nicht sofort im sichtbaren Bereich des Bildschirms angezeigt wird – etwa bei Bannern am Seitenende, die nur dann sichtbar werden, wenn der Nutzer nach unten scrollt. Wird der Banner im Sichtbereich des Nutzers angezeigt, gilt er als sichtbar, unabhängig davon, ob er ursprünglich im sichtbaren Bereich war.
Die Viewability-Rate wird oft als Prozentwert angegeben:
Viewability-Rate (%) = (Anzahl der Einblendungen mit Viewability = ja / Gesamtanzahl der Einblendungen) * 100
2. Verwendung von Visibility und Viewability
Die Bedeutung der Frage, ob ein Werbemittel sichtbar ist, variiert je nach Perspektive:
- Ein Publisher könnte sagen, dass ein Banner bereits dann als sichtbar gilt, wenn nur 1 Pixel im Browserfeld erscheint.
- Ein Advertiser hingegen sieht ein Werbemittel erst dann als sichtbar an, wenn mindestens ein bestimmter Prozentsatz (z. B. 50%) des Banners für eine bestimmte Zeit (z. B. 1 Sekunde) im sichtbaren Bereich war.
Aus Sicht des Advertisers hat sich daher die „50/1“-Regel durchgesetzt: Eine Einblendung wird als sichtbar gewertet, wenn mindestens 50% des Banners für mindestens 1 Sekunde im sichtbaren Bereich des Bildschirms sind.
50/1 ist der Branchenstandard, der vom Online-Vermarkterkreis (OVK) im BVDW (Bundesverband Digitale Wirtschaft) empfohlen wird.
3. Visibility vs. Viewability in AdSpirit
In AdSpirit wird in den Reports die Visibility gemessen, also der Prozentsatz der Pixel einer Werbefläche, die zum Ladezeitpunkt im sichtbaren Bereich sind. Auf Basis dieses Werts können auch Visibility-Targeting-Strategien angewendet und entsprechende Reports erstellt werden. Dies liegt daran, dass der AdServer bereits beim Laden der Webseite entscheiden muss, welche Banner er anzeigt. Ob ein Banner später sichtbar wird, kann der AdServer nicht vorhersagen.
-> Reporting: Visibility
Bei der Viewability misst AdSpirit hingegen, wie oft eine Werbefläche mindestens 50% ihrer Pixel für mindestens 1 Sekunde im sichtbaren Bereich war.
4. Wichtiger Hinweis bei Vergleichen
Wenn die Visibility-Zahlen von AdSpirit mit Viewability-Zahlen anderer Tools verglichen werden, muss beachtet werden, dass es sich um unterschiedliche Messmethoden handelt. Trotzdem hängen diese beiden Werte häufig eng miteinander zusammen:
- Eine Webseite, bei der alle Banner am Seitenende positioniert sind, wird tendenziell eine niedrige Visibility-Rate aufweisen, da viele Anfragen möglicherweise mit 0% oder niedriger Sichtbarkeit angezeigt werden.
- Gleichzeitig wird diese Seite auch eine niedrige Viewability-Rate aufweisen, da nur wenige Nutzer bis zum Ende der Seite scrollen, um die Banner zu sehen.
5. Aktivierung an der Werbefläche
Die Funktionen für Visibility und Viewability können an der Werbefläche aktiviert werden. Gehe dazu wie folgt vor:
- Gehe zu Werbefläche und wähle die gewünschte Werbefläche aus.
- Klicke auf den Tab Allgemein.
- Unter den allgemeinen Einstellungen findest du die Optionen für Visibility und Viewability.
- Setze die entsprechenden Radiobuttons für Visibility und Viewability sofern benötigt auf Ja, um die Funktionen zu aktivieren.
Durch diese Einstellungen wird die Messung der Visibility und der Viewability der Werbefläche aktiviert und die Berichterstattung und das kann für das Visibility-Targeting genutzt werden.
6. Aktivierung an der Kampagne
Die Viewability kann auch direkt an der Kampagne aktiviert werden. Diese Vorgehensweise bietet sich besonders an, um unnötige Serverlast zu vermeiden, wenn beispielsweise nur für wenige Kampagnen die Werte benötigt werden.
- Gehe zu Kampagne und wähle die gewünschte Kampagne aus.
- Klicke auf den Tab Planung.
- Suche den Abschnitt Viewability.
- Setze den Radiobutton auf Ja, um die Viewability für diese Kampagne zu aktivieren. Wenn du die Viewability nicht aktivieren möchtest, setze den Radiobutton auf Nein.
Mit dieser Einstellung wird die Viewability nur für die ausgewählte Kampagne erfasst, was hilft, die Serverlast zu verringern, wenn diese Messung nicht für alle Kampagnen erforderlich ist.
Reporting:
Hier finden Sie eine Erläuterung der Spalten welche Sie für Ihr Reporting auswählen können: